HELENA WALDMANN
PRESSESTIMMEN
UND JEDER MACHT, WAS ER WILL
... durch Helena Waldmanns Spiegel sieht man die Frau und den Mann liegen, weit voneinander entfernt stehen oder aneinander vorbeigehen. Sie berühren sich nur ein oder zweimal - und das sind die Momente, in denen das Licht ausgeht. Deshalb passiert beim Zuschauer, dem Voyeur à la Duras, alles - was er will. Besser kann man einen solchen Text gar nicht umsetzen.
Christine Wahl, Der Tagesspiegel 13.5.1996
IDEEN DES KÖRPERS
Die distanzierte Präsenz der Tänzer in der Gesamtinstallation bewirkt, was auf der Bühne selten gelingt: Ein Raum wird geschaffen, der Visionen, Erinnerungen, Phantasien Platz läßt, den Körper des Zuschauers solchermaßen ins Spiel bringt. Die Gleichzeitigkeit von gemeinsamer Erfahrung und Einsamkeit rückt ins Bewußtsein. Helena Waldmann und Susanne Winnacker (Dramaturgie) ist ein kleines Meisterstück gelungen - der inszenierten Irritation als Voraussetzung von Erfahrung.
Bettina Milz ballett international tanz aktuell
LEBEN IM LIEGEN
Waldmann ist eine hervorragende Verbindung gelungen zwischen den Möglichkeiten des Theaters, der Atmosphäre eines literarischen Textes, sowie den Empfindungen und Assoziationen des Zuschauers. Das ist zwar nicht das Leben, sondern immer noch Theater. Aber ein Theater das lebt.
Dirk Fuhrig, Frankfurter Rundschau 19.4.1996