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HELENA WALDMANN

PRESSESTIMMEN

WASCHEN SCHNEIDEN FÖNEN
Die Kunden wollen reden, träumen, sich im Spiegel betrachten und darin ihr selbst gewähltes Image wiedererkennen. Der Friseur hat die Traumwelten zu inszenieren. Und das tut auch Helena Waldmann mit der Inszenierung des Stücks auf drei Ebenen und in drei Kunstgattungen: Schauspiel, Film und Tanz. Auf den beiden Coiffeur-Stühlen wird vor riesigen Spiegelflächen geschnitten, gefönt und geredet - ein Schauspiel. Auf den Spiegelflächen werden Videosequenzen von Coiffeuren an
der Arbeit in Estland, Indien, Jordanien, Brasilien, Schottland und Italien gezeigt - ein Film. Und hinter den Spiegeln, die ab und zu den Durchblick gewähren, ahmen Menschen Bewegungen und Gesichter aus anderen Zeiten und Welten der Haarkunst nach - ein Tanz. Der Spiegel wird zur Projektionsfläche und konfrontiert die Kunden
und das Publikum nicht nur mit der Selbst- und Fremdwahrnehmung, sondern auch mit anderen Menschen und Zeiten.
Schweizer Depeschenagentur, 9.3.03

WASCHEN SCHNEIDEN FÖNEN
Aus der Spiegelfläche lösen sich wundersame Gestalten. So erinnert zum Beispiel Kazue Ikeda mit ihrem rasierten Schädel und den runden, fließenden Bewegungen an einen buddhistischen Mönch. Giulia Schlaepfer als Archäologin rechnet ferner aus, dass 22 Meter Haar rund 200 Jahren Wachstum entsprechen, Budlana Baldanova
lässt hinter ihrem eigenen Haarvorhang Arme und Beine tanzen und Viatscheslaw Zoubkow treibt in kompakt getanzten Soli als agiler Haardieb sein Unwesen. Nahtlos gehen immer neue, perfekt realisierte Beweguns- und Bildsequenzen ineinander über. Helena Waldmanns "waschen schneiden fönen" birgt zahlreiche Ideen und
Überraschungen.
Züricher Tages-Anzeiger, 10.3.03

WASCHEN SCHNEIDEN FÖNEN
"Warst du Ski fahren?", fragt der Coiffeur die Kundin. Irgendwas muss man ja reden, um das Schnipseln der Schere, die ans Lebendige geht, zu übertönen. Der Spiegel schweigt gewöhnlich. Dabei hätte er viel zu erzählen - von grotesken halbfertigen Frisuren, von ängstlich kritischen bis narzistisch selbstverliebten Blicken. Was
ein Coiffeurspiegel so zu sehen bekommt und was in oder hinter einem solchen vor sich geht, zeigt "waschen schneiden fönen" von Helena Waldmann bei Luzerntanz am Luzerner Theater. Mobile Wände teilen die Bühne; je nach Beleuchtung spiegeln sie
die Handlung, oder sie machen das Geschehen hinter der Wand transparent. Ein Coiffeur, Stephan Furrer, schneidet nacheinander zwei Kunden aus dem Publikum eien neue Frisur, während jenseits des beschichteten Glases haarige oder schon enthaarte Geister tanzen. Bewegte Friseurbilder aus aller Welt werden als filmische
Intermezzi immer wieder über die momentane Bühnenszenerie projiziert.
Neue Züricher Zeitung, 11.0.03

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