HELENA WALDMANN
REPERTOIRE
"emotional rescue" won a special prize as part of Al-Jazeera film festival 2006
Helena Waldmann
presents
El-Fonoun Dance Troup Ramallah
asking for
emotional rescue
Im Mai 2005 dreht Helena Waldmann, unterstützt vom Goethe-Institut Ramallah, mit der palästinensischen El-Funoun Dance Troupe einen zwanzigminütigen Tanzdokumentarfilm.
Sechs Tänzer erzählten Helena Waldmann die Geschichten von Blockaden und Menschenrechtsverletzungen. Von Isolationshaft, Checkpoints, von Personen, die wahnsinnig werden, weil sie die Mauern, verschlossenen Tore, das Gefängnis, in dem sie gezwungen sind zu leben, nicht mehr aushalten. Sie erzählten von Familienmitgliedern, die von israelischen Soldaten grundlos niedergeschossen wurden, und von Flüchtlingslagern, ihrem Heimweh nach dem Zuhause, aus dem
einst ihre Großeltern vertrieben wurden.
Emotional Rescue ist nötig.
Emotional Rescue liefert ein Krankenwagen, der die emotional Verletzten rettet. Im Mittelpunkt stehen ein Ambulanzfahrer und sein Freund, ein Kaffeeverkäufer, der alle aufputscht, und davon überzeugt ist, dass
sein Kaffee die Menschen auch unter schlimmsten Umständen am Leben erhält. Immer wieder ruft die Zentrale den Krankenwagen nach Nablus, Birzeit, Qualqilya, das Tote Meer, das Al-Amari Flüchtlingscamp, den Qulandia Checkpoint und nach Gaza, dessen Flughafen zerstört ist. Eine Tänzerin tanzt vor dem Fenster des Towers, ihre Bewegung treibt ihre Fluchtfantasien an. Die Fensterscheibe wird zur Windschutzscheibe
des durchs geteilte Land rasenden Krankenwagens. Im split-Screen-Verfahren tauchen die Erinnerungen an israelische Soldaten auf, die Tränengas werfen und Häuser niederreißen.
Der Film stoppt und startet immer wieder an den Checkpoints, an der stoppenden weißen Hand auf rotem Grund. Nur der Krankenwagen als Protagonist wird rübergelassen, um die verrückt Gewordenen einzusammeln und die an ihren Erinnerungen zerbrechenden Menschen an einen sicheren Ort zu bringen. Wir sehen die karge Region, die von allen Seiten eingeschlossene Enklave Qualqilya, die über Palästina patroulierenden Hubschrauber.
Der Dauereinsatz des Krankenwagens bestimmt das hohe Filmtempo;
Parallelmontagen machen auf eindringlich Weise deutlich, was in den Köpfen und Körpern vorgeht. Ergänzt um kurze Selbstaussagen der Tänzer, endet der Film an einem imaginären Fluchtpunkt: dem Toten Meer, das die Erschöpften - mit Hilfe eines Schlucks Zauberkaffee - in die Freiheit des unendlichen Horizonts entlässt.
Director/Script: Helena Waldmann
Choreography: Helena Waldmann & El-Funoun Dance Troupe Ramallah
Camera: Dieter Stürmer
Editing: Ronny Bischoff, Nahed Awwad
Music: Erich Heissmann, Eduardo Delgado Lopez
Producer: Fareed C. Majari
Executive Producert: George Khleifi
Dancers and Actors:
El-Funoun Dance Troupe Ramallah:
Khaled Katamish, Noora Baker, Husein Aamar, Tamer Abdo, Tamara Habash, Nur Faradneh, Munir Quar, Ruba Odeh, Saji Dar Yousef, Lana Abu Hijleh, Shatha Salah, Najeh Masalemeh, Ziad Haj Ali, Yasmin Qatamish, Bisan Omari, Maali Maali, Mansourn Mansour
Fawanese Theatre Groupe Gaza:
Rashid Abu Sharkh, Majeda Abu Sharkh, Inas Al Saqa, Hudda Asfour, Sana Saber, Ziad Nasseralh, Ibrahim Salman, Mouhammad Antar, Ola Abu Sido