GAUTHIER DANCE//DANCE COMPANY THEATERHAUS STUTTGART
REPERTOIRE
EIN BALLETT VON | MARCO GOECKE |
MUSIK | FRÉDÉRIC CHOPIN, CLAUDE DEBUSSY |
BÜHNENBILD UND KOSTÜME | MICHAELA SPRINGER |
LICHTDESIGN | UDO HABERLAND |
DRAMATURGIE | ESTHER DREESEN-SCHABACK |
CHOREOGRAPHISCHE ASSISTENZ | FABIO PALOMBO |
PRODUKTIONSLEITUNG | ALEXANDRA BRENK |
KÜNSTLERISCHE KOORDINATION BÜHNE UND KOSTÜME | GUDRUN SCHRETZMEIER |
PREMIERE | 17.6.2016 THEATERHAUS STUTTGART |
DAUER DER VORSTELLUNG | 80 MIN |
ON STAGE | GARAZI PEREZ OLORIZ, ANNA SÜHEYLA HARMS, ROSARIO GUERRA, ANNELEEN DEDROOG, SANDRA BOURDAIS, MAURUS GAUTHIER, BARBARA MELO FREIRE, LUKE PRUNTY, ALESSIO MARCHINI, DAVID RODRÍGUEZ, ALESSANDRA LA BELLA, NORA BROWN, FRANCESCA CIAFFONI, JONATHAN DOS SANTOS, THEOPHILUS VESELY, RÉGINALD LEFEBVRE |
Eine Produktion von Theaterhaus Stuttgart
in Kooperation mit der Schauburg München
Das Theaterhaus bedankt sich bei dem Premiumpartner ElringKlinger AG, dem Sponsor
Fashion- und Lifestylehaus Breuninger in Stuttgart sowie den Unterstützern First Friends
und Friends of Gauthier Dance, Eurowings GmbH, der John Cranko Gesellschaft e. V.
und der Stiftung Herbert Metzger und Anneliese Metzger-Nord.
Das Theaterhaus Stuttgart wird gefördert von der Mercedes-Benz Bank, vom Land Baden-Württemberg und der Stadt Stuttgart
Das abendfüllende Ballett von Marco Goecke erzählt von dem Tänzer und Choreografen Waslaw Nijinski. Das Stück berührt Stationen aus seinem Leben, handelt von den Brettern, die die Welt bedeuten und davon, wie nah Kunst und Wahnsinn beieinander liegen können.
Nijinski war einer der außergewöhnlichsten Künstler des vorigen Jahrhunderts. Als Tänzer
verkörperte er Rollen, die Tanzgeschichte schrieben. Seine Partien bei den Ballets
Russes unter Sergej Diaghilew, allen voran der Clown in Igor Strawinskis Petruschka, der
Geist der Rose in Le Spectre de la rose und der goldene Sklave in Scheherazade, gingen
in das kollektive Gedächtnis der Tanzwelt ein. Dennoch sind es vor allem seine
Choreographien, mit denen er künstlerisches Neuland betrat und Maßstäbe setzte. Der
Eklat, den Nijinskis Le Sacre du printemps bei dem Pariser Publikum 1913 auslöste, gilt
als einer der größten Skandale der gesamten Theatergeschichte. Kaum weniger Anstoß
erregte die unverhüllte Erotik in seinem Ballett L'Après-midi d'un faune nach Claude
Débussy.
Verwoben mit der Karriere ist sein Weg in den Wahnsinn. Er kämpfte gegen
Schizophrenie an und musste sich zunehmend aus dem öffentlichen Leben zurückziehen.
Nijinski erlebte beide Weltkriege und war als Patient einer Nervenheilanstalt der
Bedrohung durch das nationalsozialistische Euthanasieprogramm ausgesetzt, dem er –
gemeinsam mit seiner Frau Romola – nur mit knapper Not entkam.
Goeckes Ballett begleitet Nijinski durch die Etappen seines Lebens, zeigt
Schlüsselszenen aus seiner Jugend, den Jahren des Triumphs und dem unaufhaltsamen
Verfall. Dennoch geht das Stück weit über eine rein biographische Beschäftigung hinaus
und zielt auf grundlegende Fragen. Im Mittelpunkt steht der Zauber und der Wert der
Kunst – aber auch der Preis, den sie allen künstlerisch Kreativen unnachgiebig
abverlangt. Mit im Team sind Partner, mit denen Marco Goecke eine lange
Zusammenarbeit verbindet: die Bühnen- und Kostümbildnerin Michaela Springer, der
Lichtdesigner Udo Haberland und die Dramaturgin Esther Dreesen-Schaback.
Marco Goecke
Marco Goecke, Hauschoreograph beim Stuttgarter Ballett und Associate Choreographer
beim Nederlands Dans Theater in Den Haag, hat sich in den letzten Jahren zu einem
weltweit gefragten Choreographen entwickelt – geschätzt für seine prägnante,
avantgardistische Tanzsprache und den Mut, ästhetische Grenzen zu sprengen. Goecke
gewann 2003 den Prix Dom Pérignon, 2005 den Kulturpreis des Landes Baden-
Württemberg und 2006 den Nijinsky-Preis für aufstrebende Choreographen. Sein
Nussknacker-Ballett wurde 2007 für den FAUST-Preis nominiert. In der aktuellen
Kritikerumfrage der Fachzeitschrift tanz wurde er zum Choreographen des Jahres 2015
gekürt. In den letzten zehn Jahren hat Marco Goecke über 30 Stücke choreographiert,
darunter die beiden abendfüllenden Ballette Nussknacker und Orlando für das Stuttgarter
Ballett. Unter anderem kreierte er Uraufführungen für John Neumeiers Hamburg Ballett,
für Les Ballets de Monte Carlo, für das Nederlands Dans Theater, das Norwegische
Nationalballett, das Leipziger Ballett und für die São Paulo Dance Company. Außerdem
werden viele seiner Werke weltweit von anderen Companies einstudiert, beispielsweise
vom Ballett des Gärtnerplatztheaters München oder bei Les Grands Ballets Canadiens de
Montréal.