GAUTHIER DANCE//DANCE COMPANY THEATERHAUS STUTTGART
REPERTOIRE
CHOREOGRAPHIE | NADAV ZELNER |
LICHTDESIGN | AVI YONA BUENO |
MUSIK | SOWETO GOSPEL CHOIR, SAMITE OF UGANDA, JOHN POWELL, YARED NEGU, AYUB OGADA, MIRIAM MAKEBA U.A. |
BÜHNENBILD | NETTA DROR |
KOSTÜME | MAOR ZABAR |
KÜNSTLERISCHE KOORDINATION BÜHNE UND KOSTÜME | GUDRUN SCHRETZMEIER |
TECHNISCHE PRODUKTIONSLEITUNG | MARIO DASZENIES |
PRODUKTIONSLEITUNG | ALEXANDRA BRENK |
BALLETTMEISTER | GUILLAUME HULOT, TAKAKO NISHI |
PREMIERE | 20.2.2018 THEATERHAUS STUTTGART |
ON STAGE | 16 TÄNZERINNEN |
DAUER DER VORSTELLUNG | 60 MIN |
eine Produktion von Theaterhaus Stuttgart
Aways look on the bright side of life! Der Songtitel der britischen Komikertruppe Monty Python könnte auch die Devise von Nadav Zelner sein. Denn der junge Choreograph aus Israel ist überzeugt davon, dass es nur eine Haltung gibt, um dem Leben zu begegnen: positiv! Mit seinen verrückten, im besten Sinne bunten Stücken ging er schon früh eigene und eigenwillige Wege. Er produzierte Tanz-Videos, unternahm choreographische Ausflüge ins Musical-Genre und holte sich Anregungen vom Look und Stil alter Hollywood-Filme. Bald wurde auch Eric Gauthier auf ihn aufmerksam und übernahm gleich zwei Arbeiten von Zelner ins Repertoire: Chopsticks und das exzentrische Alte Zachen, das in einer speziellen Stuttgart-Variante zum populären Trailer des COLOURS International Dance Festival 2017 avancierte. Mit dem dritten Streich für Gauthier Dance – der afrikanisch inspirierten Kurzchoreographie Bloom für die Meet the Talents-Reihe des COLOURS-Festivals – nahm Zelner Eric Gauthier und die ganze Company endgültig für sich ein. Die Folge: Gauthier vertraut ihm die erste Premiere der Saison 2017/18 an. Und Zelner arbeitet nun an seinem ersten Abendfüller! Eine Herausforderung, die der 25-Jährige mit Stolz, Vergnügen und großer Vorfreude annimmt. In diesem Geiste ist auch der freche Stücktitel zu verstehen. Denn BULLSHIT im Sinne von Nonsens, Quatsch unterstreicht, wie Zelner arbeiten möchte. Er setzt nicht auf schwergängige Themen, sondern auf Leichtigkeit, Fantasie und Humor. Und so intuitiv und spontan wie Zelners choreographische Ideen sollen sich auch die Bewegungen entfalten. Zusammen mit der Bühnenbildnerin Netta Dror hat er ein erstaunliches visuelles Konzept für sein erstes großes Stück entwickelt. Frei nach dem Motto „Think pink“ badet BULLSHIT geradezu in allen denkbaren Schattierungen dieser auffallenden Farbe. Das textile Bühnenbild wie auch die Kostüme von Maor Zabar sind ein Rausch in Rosa – und funktionieren gleichzeitig wie ein ethnisches Erkennungszeichen. In diese Richtung weist auch die für Zelner absolut essentielle Auswahl der Musik – ein starker Soundtrack afrikanischer Künstler. Dieser Bezug, mehr noch: die Liebe zu Afrika hat biographische Gründe, seit Zelner diesen Kontinent vor zwei Jahren für sich entdeckte. Und so wird Zelner die Company augenzwinkernd in einen „Stamm“ verwandeln, angetrieben von der unbändigen Freude am elementaren, leidenschaftlichen Tanzen. Für die nötige Spannung sorgt der Gegensatz zwischen dem engen Zusammenhalt in der Gruppe und der Individualität jedes einzelnen. Jede Tänzerin und jeder Tänzer erscheint als klar definierter Charakter und präsentiert sich mit einem eigenen Solo. An der Botschaft dieses echten Ensemblestücks kann trotzdem kein Zweifel bestehen: Nadav Zelner feiert die Gemeinschaft und die Zusammengehörigkeit, die im Tanz entsteht. Und es ist genau diese Stimmung, mit der er sein sicherlich beschwingtes Publikum in die Nacht entlassen möchte: Wer tanzt, ist niemals allein.