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goto homepage (ecotopia dance productions: press clippings Nederlands Dans Theater - NDT 2 - Tour 2011)

NEDERLANDS DANS THEATER - NDT 2

PRESS CLIPPINGS

KAKTEEN UND EIN WOLFSHUND
„Die Perfektion der Ausführenden und die Ästhetik der Choreographie sind atemberaubend: geschmeidig-weiche Bewegungen, präzise auf die Musik reagierend, außergewöhnliche Bewegungskombinationen.Dies gilt auch für Kyliáns zweite Stück „Gods and Dogs“ aus dem Jahr 2008, sein hundertstes und letztes für das NDT. (..) Glauben die Zuschauenden nun, dass diese wundervollen Choreographien nicht mehr zu toppen seien, wurden sie durch „Cacti“ von Alexander Ekman vom Gegenteil überzeugt. Dass Tanz auch mit Humor umgesetzt werden kann, das ist durchaus bekannt, doch die subtile feinsinnige Art, mit der Ekman seine eigene Zunft auf die Schippe nimmt, ist schon ungewöhnlich. Zu Recht war das Stück 2010 nominiert für den niederländischen Zwaan Award.
In einem ersten Teil zu operettenhafter Musik von Haydn und Beethoven, im zweiten zu Schuberts „Tod und das Mädchen“ agieren alle 16 Tänzer in einer Art einheitlicher Arbeitskleidung, Hauptrequisite sind quadratische Podeste für jeden. Sie trommeln rhythmisch auf ihr Podest und auf ihren Körper, sie atmen laut und stoßen Rufe aus – alles passend zur Musik. (..) Auf amüsante Weise visualisiert dies mit einem typischen Impuls-Reaktions-Duett, zu dem die banalen Gedanken der beiden zu hören sind. Einfach nur komisch (..).“
Dagmar Klein, Gießener Allgemeine Zeitung 26.4.2011

IHRE KLEINEN GRÜNEN KAKTEEN
„ (..) Beide knapp halbstündigen Choreographien zeigen Kylián als einen Menschenbeweger, dem es (fast) immer um die ganz großen Themen geht: Liebe, Tod. (..) In „Gods and Dogs“ ist ein schwarzer Video-Geisterhund ein mehrdeutiges Zeichen, aber auch die Schönheit eines schwingenden goldenen Schnürchenvorhangs hat Kylián als Bühnenbildner hier gewagt. Die Stimmung ist weicher, der Tanz auch, in den vertraut geschmeidigen, elegischen Linien des Choreographen. Über diesem Stück liegt nicht so viel Dunkelheit wie über „27' 52''“, aber doch eine zarte Traurigkeit.
Den Abend erhellt nach der zweiten Pause ein junger schedischer Choreograf auf eigenwillige und schräge Weise. Alexander Ekman, geboren 1984, geprägt durch das NDT und das Cullberg-Ballett, scheint bereits mit allen Wassern der Theatralität gewaschen zu sein. „Cacti“ nennt er ein halbstündiges Stück zu einem mutigen Klassik-Mix (Haydn, Beethovern, Schubert), in dem erst 16 Tanz-Wichtel mit schwarzen, bei Berührung staubenden Käppis aud Podesten einen drolligen Ritus exerzieren. (..). Eine höchst originelle Theaterbilder-Phantasie trifft hier auf Bewegungsraffinesse. Dass Alexander Ekman bei internationalen Ensembles schon ein begehrter Gastchoreograph sein soll, verwundert kein bisschen.“
Sylvia Staude, Frankfurter Rundschau 23.- 25.4.2011

ZEIT UND TRAUM
Einige Jungchoreografen, die sich von heute an dem „Internationalen Choreographenwettbewerb“ bei den Ostertanztagen in der Oper stellen, haben gestern Abend das Gastspiel des Nederlands Dans Theater (NDT) II verfolgt. Erstklassige Anschauungsunterricht: Den Anfang machte Altmeister Jirí Kylián mit seinem mystisch-erotischem Stück „27´52“ für drei Paare zur elektronischen Musik von Dirk Haubrich nach Motiven aus Gustav Mahlers 10. Sinfonie. In „Gods and Dogs“, ebenfalls von Kylián, wirken die Tänzer zwischen riesigen Schattengebilden fast zwergenhaft – und bewgen sich dennoch großartig. Das einst von Kylián mitbegründete NDT II vereint eine Auswahl der weltweit besten Nachwuchstänzer. Alexander Ekman, einst Mitglied des Ensembles, choreographiert jetzt selbst. In dem mitreißenden Stück „Cacti“ beweist er, dass Kunst vor allem Entertainment ist.
Hannoversche Allgemeine Zeitung, 24. April 2011

SOGAR DER VORHANG BEGINNT ZU TANZEN
(..) Die Grenzen zwischen Normalität und Wahnsinn, Gesundheit und Krankheit untersucht Kylián in „Gods and Dogs“. Hier stürzen sich sein acht Tänzer in Soli und Duetten in eine abermals hochemotionale Choreographie zu einem Beethoven-Streichquartett und Musik von Dirk Haubrich. Geheimnisvolle Hundeprojektionen, ein zunächst ruhiger, dann wie von Geisterhand bewegter tanzender und marschierender Vorhang aus silbrigen Fäden, der wie eine Grenze zu einer anderen Welt wirkt, und Körperprojektionen werden mit dem Tanz zu einem aufregenden, surrealen Gesamtkunstwerk verwoben.
Passend am Ende platziert ist die mitreißende und humorvolle Choreographie „Cacti“ von Alexander Ekman. In „Cacti“ ironisiert der Schwede kunstvoll und einfallsreich sich allzu ernst nehmendes, bedeutungsschweres Tanztheater und führt augenzwinkernd vor, dass Tanzkunst zuallererst aus Musik und Bewegung entsteht und nicht trocken und stachelig wie ein Kaktus sein muss. Dabei lässt er sein 16 Tänzer starkes Ensemble zu einem wahren Körperorchester werden, Kakteen auf die Bühne schleppen, dann Slapstickeinlagen zu Playbackeinspielungen machen. Ein verdienter Jubel für eine mitreißende junge Compagnie.“
Bies, Frankfurter Neue Presse 23.4.2011

(…) Beneidenswert, welch wunderbare Nachwuchskräfte das Nederlands Dans Theater in seinen Reihen hat, wobei die drei männlichen Solisten besonders hervorstachen. (…)
Alexandra Albrecht, Weser Kurier, 18.April 2011

ZAUBER UND SCHMERZ DER LIEBE
Überschäumende Lebensfreude und ein tobender Saal – die 10.Tanztage feierten einen weiteren Höhepunkt
(..) Und immer schien es, als wäre die Begeisterung des Publikums nicht mehr steigerungsfähig. Da war noch nicht das Nederlands Dans Theater aufgetreten. Ausverkauft war das NDT-Gastspiel sein Monaten, 2000 Kartenwünsche blieben unerfüllt, selbst vor der Tür warteten noch Verzweifelte. Die Niederländer, schon beim ersten Festival in 1993 vertreten, kamen diesmal mit ihrem genialen nachwuchs.
Den Abend ließ das Ensemble aus 15 Tänzern in der Choreogaphie von Fernando Hernandez Magadan verspielt angehen, etwas pompös und barock, zur Musik von Vivaldi und Händel. Ein Vexierspiel zwischen Realität und Fantasie, gesteuert von mannhohen, it roten Samtvorhängen verkleideten Kästen, wie sie für machen Zaubertricks benötigt werden.
Und genau das ist eine verschlüsselte Liebeserklärung an die knarzende Theatermaschine: ein zauber, federleicht und witzig. Im Kontrast dazu das siebenminütige „Solo“ von Hans van Manen. Das er zu Bachs Violinsuite auf der energiegeladene Tänzer verteilt hat: von atemberaubender Perfektion, aber auch etwas seelenlos.
Grüblerischer, doch nicht weniger virtuos ist „Flesh“ zur dramatisch-ernsten Musik von Arvo Pärt. Iván Pérez lässt seine Tänzer in ihren fleischfarbenen Kostümen ausdrucksstark ein Gedicht illustrieren. Nach der pause dann der Höhepunkt: „Minus 16“ von Ohad Naharin. 15 entfesselte Tänzer, die zu einer Musik zwischen Mambo und traditionellen israelischen Klängen pure, überschäumende Bewegungsfreude demonstrieren, sich Zuschauer aus dem Saal klauben und selbst im tobenden Saal und bei stehenden Ovationen immer weiter tanzen.
Die „Wirbelsäule“ der Tanztage sei das NDT, hatte Festivalleiter Honne Dohrmann eingangs gesagt. Wohl eher das schlagende Herz.
Nordwest Zeitung 16.April 2011

SEELE IM ABSTRAKTEN
Kein poetischer Titel ködert die Fantasie, das Stück heißt einfach nach seiner Dauer. Diese beträgt 27 Minuten und 52 Sekunden. Doch was sich in dieser Zeit abspielt, ist sehr suggestiv: Zu elektronischen Klängen von dirk Haubrich tanzen sechs Tänzer Soli und Duette in quadratischen Lichtfeldern, die sie von ihrer Umwelt isolieren. Texte von Baudelaire, dem Dalai Lama und der Sängerin Barbara illustrieren Szenen, in denen es um existentielle Einsamkeit geht, um den Seelenstriptease des Künstlers und natürlich um Liebe, die im finalen, halbnackt getanzten Duett durchwirkt ist mit der Melancholie des Verlustes.
„27´52“ wurde für das Nederlands Dans Theater 2 von Jirí Kylián geschaffen, einem Choreographen, dessen Name, wie der Hans van Manens, für eine Erneuerung des Balletts aus dem Geist des Neoklassizismus steht. Von 1975 bis 1999 bestimmte Kylián als künstlerischer Leiter das ästhetische Profil des Nederlands Dans Theaters. In diese Periode fällt auch die Gründung von NDT 2, dem Nachwuchsensemble, zu dem Tänzer im Alter von 17 bis 22 Jahren gehören. In einem so neuen Stück wie 27´52 ist die kühle, neoklassizistische Schönheit der 70er und 80er Jahre deutlcih erweitert: um östliche Spirituälität, expressive Gesten und surreale Momente. Das gilt auch für „Gods and Dogs“. Eine weitere Kylián -Kreation, mit der das NDT 2 in Ludwigshafen vorstellig wird. Wichtiges Element dieses 2008 entstandenen Stücks ist ein Vorhang aus schwingenden, von oben beleuchtenten Fäden. Vor dieser oszillierenden Kulisse wird der Mensch schließlich selbst zum Lichtzeichen, seine Gestalt löst sich auf, sie verschwindet. Die dritte Choreographie des Tanzabends von NDT 2 heißt „Cacti“. Sie stammt vom jungen Schweden Alexander Ekman und bringt alle 16 Ensemblemitglieder zusammen mit einem Streichquartett auf die Bühne. (…)
LEO, 14. April 2011

DIE JUNGEN WILDEN
Das Nederlands Dans Theater eröffnet die Ostertanztage

Es ist eine legendäre Compagnie, die die Ballettgesellschaft Hannover und die Niederländische Staatsoper während der Ostertanztage vom 22. bis zum 24. April präsentieren. Das Nederlands Dans Theater II (NDT II) ist während der Feiertage zu Gast und zeigt am Karfreitag sowie am Karsonnabend gleich drei Produktionen. Zusätzlich zum Gastspiel und zum „25. Internationalen Choreogaphenwettbewerb“ wird es eine Ausstellung zur Geschichte des hannoverschen Tanzes, einen Filmabend und einen Kinderballettabend geben.
Die renomierte niederländische Compangnie NDT II zeigt zwei Werke des tschechischen Choreografen Jiri Kylián, der 20 Jahre lang künstlerischer Leiter der Formation war. In Hannover werden „Gods and Dogs“, das der Tscheche zu Musik von Ludwig van Beethoven choreografierte, sowie „27´52“ zu sehen sein. Für „27´52“ hielt Kylián genau fest, wie lang die Proben, die Choreografie, die Musikaufnahmen dauerten. Er kam auf 4418,75 Stunden. Eine Länge von 27 Minuten und 52 Sekunden soll die Aufführung zu Musik von Dirk Haubrich aber nicht überschreiten. Kylián mag es exakt.
Das NDT wurde in den fünfziger Jahren aus Protest gegen die Dominanz des klassischen Balletts gegründet. Rund 20 Jahre später wurde dann das NDT II ins Leben gerufen, das aus 16 klassisch ausgebildeten Nachwuchstänzern besteht. Kylián war es dann auch, der begann, gleich zwei Gruppen von Tänzern auszubilden – die älteren Tänzerpersönlichkeiten des NDT und die 17- bis 22-jährigen Tänzer des NDT II.
Die dritte Produktion, die bei den Ostertanztagen zu sehen sein wird, stammt von Kyliáns jungem Kollegen Alexander Ekman. Der schwedische Choreograf und Tänzer, der dem NDT II 2002 als 17-Jähriger beitrat, choreogafierte die Produktion „CACTI“ zu Musik von Ludwig van Beethoven und Franz Schubert. In Hannover hatte Alexander Ekmann 2005 den Kritikerpreis beim „Internationalen Wettbewerb für Choreogafen“ für „The Swingle Sisters“ gewonnen. (…)
Stefanie Nickel, Hannoversche Allgemeine Zeitung 5. Februar 2011

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