DANZA CONTEMPORÁNEA DE CUBA
REPERTOIRE
CHOREOGRAPHY | ANNABELLE LÓPEZ OCHOA |
MUSIC | RITUEL 2 - JEAN-CLAUDE KERINEC & STAFF ELMEDDAH; CELLO RECYCLING - AARON MARTIN & MACHINEFABRIEK; TIME - KROKE; INMEMORY - SCANNER; CATEDRAL - ERIC VAARZAN MOREL |
LIGHT | FERNANDO ALONSO |
COSTUMES | VLADIMIR CUENCA |
WORLD PREMIERE | JANUARY 2015, TEATRO MELLA , HAVANNA |
LENGTH OF PERFORMANCE | 27 MIN |
ON STAGE | 17 DANCERS |
Mitten hinein in den Geschlechterkampf führt dieses Stück, wenn sich Männer und Frauen wie zwei lauernde Stämme gegenüber stehen. Aber schon die Kleidung sorgt für Verwirrung, und die körperliche Anziehung stiftet zunehmend Aufruhr in den beiden Gruppen. Wenn sich Einzelne annähern, dann reagiert die Masse vorsichtig, kommentiert Aktionen oder übersteigert sie, verstärkt die Spannung oder unterbindet sie.
Ein sinnliches Necken, eine Rivalität kann zu echter Liebe werden, aber die Verhaltensnormen scheinen dagegen zu stehen. Bei all ihrer großen choreogra schen Freiheit, bei aller europäisch grundierten Zeitgenossenschaft greift Annabelle Lopez Ochoa auf dezidiert kubanische Bewegungen zurück. Man tauscht die Kleider und bleibt doch lieber ohne, das erleichtert die Annäherung ungemein. Sind nicht alle unsere Klischees reversibel, also umkehrbar?
Die Belgierin mit kolumbianischen Wurzeln studierte an der Königlichen Ballettschule in Antwerpen und tanzte 12 Jahre lang in diversen europäischen Kompanien. Seit 2003 konzentriert sie sich auf ihre eigenen Choreografien in einem geistreichen, manchmal recht surrealen Stil: »Ich liebe es, das Chaos zu choreografieren und Muster darin zu finden«.
Seitdem hat sie für mehr als 40 Kompanien auf der ganzen Welt gearbeitet, zunächst vor allem in Holland fürs Scapino Ballet und für Het Nationale Ballet. In Deutschland schuf sie Werke in Chemnitz, Saarbrücken und Augsburg, international war sie u.a. beim Ballet National de Marseille, der Compañia Nacional de Danza, beim Washington Ballet, bei Daniil Simkins »Intensio« Project, beim Joffrey Ballet, dem English National Ballet und im September 2016 beim New York City Ballet eingeladen. 2012 entstand mit »A Streetcar Named Desire« ihr erstes abendfüllendes Ballett fürs Scottish Ballet, das auf einer Tournee in den USA große Erfolge feierte. In Kuba war sie sowohl beim Ballet Nacional wie auch bei Danza Contemporánea de Cuba eingeladen.