DANZA CONTEMPORÁNEA DE CUBA
REPERTOIRE
CHOREOGRAPHIE | GEORGE CÉSPEDES |
MUSIK | ALEXIS DE LA O, NACIONAL ELECTRÓNICA |
LICHT | FERNANDO ALONSO |
KOSTÜME | PAULA FERNÁNDEZ (POLA) |
CHOREOGRAPHISCHE ASSISTENZ | YOERLIS BRUNET |
URAUFFÜHRUNG | 13.JULI 2017, GRAN TEATRO DE LA HABANA ALICIA ALONSO |
DAUER DER VORSTELLUNG | 35 MIN |
ON STAGE | 25 TÄNZERINNEN |
Von großen Gruppen im Gleichschritt ist George Céspedes schon immer fasziniert. Auch hier schickt er zunächst eine uniforme Matrix über die Bühne: Streng formal und fast bedrohlich bewegen sich seine Tänzer in geometrisch exakten, militärischen Mustern, von Reihen zu Rechtecken bis zu Labyrinthen gehen die Formation exakt ineinander über. Gruppen trennen sich und vereinen sich, das Marschieren bleibt so lange die Grundlage aller Bewegung, bis es zu Irritationen kommt. Die Anspannung löst sich in kleineren Gruppen auf, bis sich zum Schluss endlich Einzelne im entfesselten, rasanten Tanz drehen, in losgelösten Solos am Boden oder in der Luft – vom Zwang befreit und offensichtlich erfreut darüber, nicht das Gleiche machen zu müssen wie alle. „Das Kriterium des Kamels“, auf das der Titel anspielt, ist ein alter Spruch aus der Weisheit des Orients: „Ein Kamel wurde einmal gefragt, ob es lieber bergauf oder bergab gehe. Es antwortete: Mir ist nicht wichtig, ob hinauf oder hinunter, sondern nur die Last, die ich trage!“
George Céspedes wurde 1979 in Holguín geboren, er studierte an der Nationalen Ballettschule seines Heimatlandes klassischen, modernen und zeitgenössischen Tanz. Direkt nach dem Abschluss kam er zu Danza Contemporánea de Cuba und tanzt dort seitdem in den Werken zahlreicher moderner Choreografen, von Jan Linkens über Samir Akika bis zu Carlos Acosta. Er begann 1997 mit eigenen Choreografien, die er für Danza Contemporánea, das Ballet Nacional de Cuba und die Nationale Ballettschule kreierte. Heute gilt er als einer der führenden zeitgenössischen Choreografen Kubas, vor Kurzem hat er seine eigene Kompanie mit dem schönen Namen „Los hijos del director“ („Die Kinder des Direktors“) gegründet. Céspedes gewann zahlreiche Preise in seinem Heimatland, 2010 wurde ihm beim Choreografen-Wettbewerb in Hannover der Publikumspreis für „La Ecuacion“ verliehen, im selben Jahr war er mit „Mambo 3XX1“ in London für einen Olivier Award nominiert. Er sagt von sich selbst, dass er „obsessiv, geradezu zwanghaft“ davon besessen ist, Choreografien auf die Bühne zu bringen.