zur Startseite

zur Startseite (ecotopia dance productions: Pressestimmen Vertigo Dance Company - Vertigo 20)

VERTIGO DANCE COMPANY

PRESSESTIMMEN

STERNSTUNDE DER TANZKUNST ZUM SAISONSTART
Mit Beifallsstürmen und stehenden Ovationen wurde das Gastspiel der Vertigo Dance Company gefeiert.
Unterschiedliche Körpersprache im Reggae Takt nach Art eines Hip Hop Battles: klassisch-elegant, lässig-schlaksig, elastisch-biegsam, mit gymnastischen Elementen, mit kämpferischem Nachdruck, mit kontemplativer Gelassenheit. Ran Bagnos Musik streift Techno, Dubstep, Akkordeon-Folk, aber auch romantische Klassik sowie Walzerklänge. Gesellschaft ist ein Organismus, in dem es gerade auf die Differenz der Teile ankommt, scheint eine Botschaft dieser Weltklassedarbietung zu sein. Tanzkunst in ihrer vollen existentiellen-poetischen Durchschlagskraft - ein fabelhafter Saisonauftakt.
Harry Schmidt, Ludwigsburger Kreiszeitung 23.10.2017

MOMENTAUFNAHMEN IN ZEITLUPE
Vom realen in übersinnliche Sphären entführt die israelische Choreographin Noa Wertheim ihr Publikum bei VERTIGO 20. Eine surreale Atmosphäre beleuchtet hier Beziehungen in einer geheimnisvollen Weise, immer wieder mit verborgener Melancholie. Die Schwerkraft wird ganz bewusst genutzt um sich mit der Erde zu verbinden. Der Körper gibt in grandioser Weise Energie frei. Und diese freiwerdende Energie übertragt sich dann sich in fulminanter Weise auf das Publikum. Die Spannung zwischen dem Individuum und dem Kollektiv, zwischen Mann und Frau steigern sich in bemerkenswerter Weise. Aber auch der Zweifel an der menschlichen Natur wird hier tänzerisch in bezwingend-berührender Art umgesetzt. Ovationen.
Alexander Walther, Online Merker 20.10.2017

BERAUSCHENDER VERLUST DER ORIENTIERUNG
Schwindelerregend gut ist das, was dem Ensemble seinen Namen und auch sein Alleinstellungsmerkmal gibt.Auf der Bühne zeigt sich das als berauschende Verbindung zwischen zeitgenössischem Tanz und klassischem Ballett, zwischen Anziehungskraft und Abstoßung, zwischen parallel bespielten und getanzten Ebenen (vorne/hinten, horizontal/vertikal) und dem Ineinanderfließen unterschiedlicher Musikstile. Chapeau!
Elisa Reznicek, Badische Neueste Nachrichten 19.10.2017

ERDGEBUNDENE LEICHTIGKEIT
Der Zauber des Stückes resultiert nicht zuletzt aus den kaum merklichen Übergängen zwischen den getanzten Figuren: mit einem Mal hat sich das Bild geändert, an der Stelle der kompakten Gruppe, in der die Tänzer wie mechanische Puppen agieren, tritt ein Kreislauf, der sich danach zum ausgelassenen Rundlauf steigert: eine mitreißende, orgiastische Feier, ein Reigen des Lebendigen. Gegen Schluss finden sich sogar Slapstick-Elemente und ein lächelndes Gruppenbild wie aus der Stummfilmzeit; es leuchtet nur kurz auf, wie ein Bild aus einem Traum. Berückend dann die letzte Szene, wenn schwebende gelb leuchtende Ballone wie Lampen auf der Bühne verteilt sind und einzelne Tänzer mit kaum wahrzunehmenden Schritten nach vorne treten: Das könnte man als ein Gleichnis lesen auf den Tanz, der nichts anderes ist als ein Traum unter den Bedingungen der Schwerkraft, erdgebundenen Leichtigkeit.
Helmut Dworschak, Der Landbote 7.10.2017

EIN SCHWINDELERREGENDES TANZ-UNIVERSUM
Archaische Elemente standen neben ethnischen, die an Stammesrituale erinnerten, steife, marionettenhafte Bewegungen standen neben klassischer Eleganz - unmöglich das ganze Universum dieses vielfach schillernden Tanzes zu beschreiben, der so wunderbar romantisch zu Ende ging.
Christel Voith,

WILLKOMMEN IN DER SURREALEN WELT
der Takt der Musik wird zum Takt des Herzens. Laut, beängstigend, aber auch verträumt und stellenweise süßlich schön. So Vielfältig wie das Leben, so ist der Tanz, so sind auch die Beziehungen. Es geht um das, was Leben ausmacht. Elf ist eine Primzahl und damit nicht teilbar, vielleicht ist auch das alles andere als ein Zufall. Fünf Frauen und sechs Männer gehören irgendwie zusammen und sind doch allein. Glauben sich zu verstehen und müssen doch immer eigene Wege suchen. Paare lösen sich und verschlingen sich ineinander. Hingabe und Flucht. Wie auch immer: Es gibt letztendlich kein Entrinnen - auch nicht für das innerlich mitgehende Publikum. Reicher Applaus für die Vertigo Dance Company.
Brigitte Geisehardt, Südkurier 13.10.2017

ALLES SCHWINDEL
Die Israelin zählt zu den erfolgreichsten und produktivsten Choreografinnen ihres Landes. „Vertigo 20“ ist die turbulente und sehenswerte Zusammenfassung ihrer 20-jährigen Arbeit mit der von ihr 1993 gegründeten „Vertigo Dance Company“.

Der Begriff Vertigo steht bei Wertheim zwar weniger für Alfred Hitchcocks gleichnamigen Psychothriller um einen von Liebeskummer und Höhenangst geplagten Polizisten als vielmehr für den lateinischen Ausdruck für Umdrehung oder Schwindel. Doch wer Wertheims Choreografie jetzt beim Festival Tanztheater International in der Orangerie Herrenhausen gesehen hat, musste unweigerlich an den Krimiklassiker denken: Kühl, elegant, spannungsgeladen und überaus raffiniert zieht „Vertigo 20“ die Zuschauer in seinen Bann.

Gleich zu Beginn der Produktion, die erstmals in Deutschland aufgeführt wurde, lässt Wertheim zwei Tänzerinnen mit turmhoch toupierten Haaren auftreten. Das Styling und die an die Mode der Renaissance erinnernden Kostüme mit bauschigen kurzen Hosen und eng anliegenden Spitzenoberteilen sind echte Hingucker. Das zwölfköpfige Ensemble hat den Sonntagsstaat angelegt, um zu feiern. Es wird ein Fest, bei dem es mal fröhlich und wild, mal melancholisch, mal dramatisch zugeht. Getanzt wird pausenlos. Es gibt kein Innehalten. Schließlich läuft die Zeit. Alles in dieser Retrospektive dreht sich um Höhen und Tiefen. An die Bühnenwände montierte Trittbretter nutzen die Tänzer immer wieder, um hinaufzuklettern und sich anschließend herunterfallen zu lassen.

Oftmals fegen sie in atemberaubendem Tempo über den Bühnenboden und nehmen Anlauf zu waghalsigen Sprüngen. Dann wieder schleichen sie katzenhaft umher oder winden sich geschmeidig wie Schlangen im Zeitlupentempo. Die Musik (Ran Bagno) ist abwechselnd geprägt von lautem Schlagwerk, verträumten Klavierklängen oder wildem Trommelrhythmus. Kaleidoskopartig führt Wertheim ihre reiche Bewegungssprache vor Augen. Dabei zuzuschauen, wie die Tänzer in wechselnden Formationen die Kapitel von Wertheims künstlerischer Vita perfekt miteinander verweben, ist ebenso schön wie schwindelerregend. Wertheims „Vertigo“-Effekt ist ein wahrer Rausch. Und zwar ganz ohne Absturzgefahr. Ovationen im Stehen.
Kerstin Hergt, Hannoversche allgemeine Zeitung 11.9.2014

TANZMAINZ ERLEBT GELUNGENEN AUFTAKT MIT „VERTIGO“
Auf den ersten Blick wirkt das Bühnenbild kahl: nackte, graue Betonwände, nur versehen mit Metallbrettern in scheinbar willkürlicher Anordnung. Auf einigen kauern Tänzer, unbewegt, starr. Das bläuliche Licht lässt die Szenerie surreal und träumerisch wirken. In einer Ecke hockt ein einzelner Mann, sein Gesicht verdeckt von großen, weißen Luftballons. Die beiden Solistinnen tragen die Haare hochaufgetürmt, wie zwei Wesen aus einer anderen Welt tänzeln sie synchron zu verspielten, zaghaften Akkordeon-Klängen des Komponisten Ran Bagno über die Bühne.

Doch dann mischen sich immer mehr dissonante Töne in das Akkordeonspiel, das Licht wird kälter, die Kulisse düsterer, die Bewegungen der Tänzer werden immer abrupter, eckiger, bedrohlicher. Ein unheimliches Sirren, Klackern und Schnarren wie von riesigen Insekten übertönt die Musik, ein maschinelles Stampfen gibt den Takt vor. Inzwischen ist die Bühne voller sich immer wilder windenden und durcheinander wirbelnden Tänzern, die wie Kung-Fu-Kämpfer aufeinander los und umeinander herum springen. Martialisch die Männer mit ihren weiten Hosen und farblosen Oberteilen, die Frauen schlicht und elegant in viktorianisch-angehauchten eng anliegenden Spitzenblusen und aufreizend kurzen Ballonhosen, die die muskulösen Beine perfekt zur Geltung bringen. Ein wenig erinnern die in schwarz, grau und weiß gehaltenen Kostüme an Steampunk, altmodisch und futuristisch zugleich.

Dank der überaus sinnlichen Lichtkomposition von Dani Fishof wechselt die Stimmung auf der Bühne von der zuvor düster-tristen Traumsequenz zu einem zartgrünen Frühlingsmorgen voller Hoffnung und Romantik. Hingebungsvoll, fast willenlos lässt sich ein Tänzerpaar immer wieder in die Arme des anderen fallen, fängt sich und taumelt wie benommen durch den Raum. Es ist weniger Leidenschaft als viel mehr Abhängigkeit, der eine lehnt am anderen und kann nicht ohne ihn sein. Ähnlich ergeht es auch später einem Paar, das wie zwei Marionetten hin und her gebogen wird, mal in die Luft geworfen, mal auf dem Boden geschleift – der Mann und die Frau nehmen alles vollkommen unbeteiligt und gleichgültig hin.

Ein wenig erinnert der Anblick dieses hilflosen Pärchens, das alles mit sich machen lässt und immer wieder ein fröhliches Grinsen aufgezwungen bekommt, an Braut und Bräutigam, die sich während einer Hochzeitsfeier den Wünschen der Gäste unterwerfen. Überraschend und brillant die Irritation, als sich die Gesellschaft formiert und ein Lichtblitz die Tänzer aufleuchten lässt – ein Gruppenfoto, festgehalten nicht für die Ewigkeit, aber für den perfekten Moment.

Gegen Ende der 60 minütigen Traumreise, in der die israelische Choreografin Noa Wertheim die Zuschauer durch die 20-jährige Tanzgeschichte ihrer Vertigo Dance Company führt, schweben die großen weißen Ballons vom Anfang wieder auf die Bühne. In warmes Licht getaucht wiegen sich die zwölf Tänzer zu verträumten Walzerklängen, gleichförmig, hypnotisch, im Hintergrund schimmern die Ballons wie Monde in einer milden Sommernacht. Die Musik verklingt, die Tänzer wiegen sich weiter, halten inne, schauen, erst konzentriert, dann erstaunt, schließlich fragend.

Das Publikum weiß nicht so recht – ist die Reise vorbei? Ist der Traum ausgeträumt? Vorsichtig, ganz sachte, beginnen die ersten zu klatschen, nach und nach fallen andere mit ein, die ersten stehen auf und schließlich verwandelt sich der erst zögerliche Applaus in brausende Standing Ovations, die nicht mehr enden wollen. Einen besseren, schöneren und gelungeneren Auftakt für das erste Mainzer Tanzfestival hätte man sich nicht wünschen können.
Natacha Olbrich, Allgemeine Zeitung Rhein Main Presse 16.3.2015

MELANCHOLISCHES GEBURTSTAGSFEST
Ein „Best of“ aus unterschiedlichsten Choreografien kann im schlechtesten Fall ein peinliches Potpourri werden, im besten Fall eine ganz eigene, neue Qualität kreieren. Noa Wertheims Geburtstagsstück „Vertigo 20“ ist so ein Glücksfall. Die israelische Choreografin und Gründerin der Vertigo Dance Company lässt in einem magischen grauen Raum – umrandet von Wänden, deren kleine Vorsprünge zum Sitzen einladen – Reales und Surreales aufeinanderprallen. Kleine Szenen spielen mit großen Emotionen, kippen vom Privaten ins Öffentliche, vom Anekdotischen in immer wiederkehrende Rituale.

Vertigo ist der medizinische Begriff für Schwindel, und mit einem schwindelerregenden Duo zusammen mit ihrem Tanz- und Lebenspartner Adi Scha‘al hat Noa Wertheim vor 20 Jahren so viel Furore gemacht, dass der Schwung für eine Company-Gründung reichte. Ungezügelte Bewegungsfreude und Leben in einer durchaus geregelten Gemeinschaft sind für die Choreografin die Kehrseiten derselben Münze – sie lebt in einem großen Familienverband, wo Selbstversorgung und Nachhaltigkeit eine prägende Rolle spielen.

Fast wie vom Volksfest-Leierkasten klingt die Musik des Hauskomponisten von Vertigo Dance, Ran Bagno, eine Beschwörung des Lebens-Reigens mit melancholischem Unterton. So individuell sie sich auch zu präsentieren wissen - blitzschnell können die elf TänzerInnen der Company sich zu einer festgefügten Gruppe zusammenschließen. Und so geht’s: Im Kreis aufgestellt, zwei kleine Schrittchen vorwärts und einer zurück, bis zum magischen Augenblick, in dem die Nähe ganz genau stimmt. Da fahren die Arme wie auf Kommando seitlich aus, verschränken sich miteinander und aus der tanzenden Gruppe wird eine verschworene Gemeinschaft.
Das Publikum der Eröffnungsvorstellung im ausverkauften Großen Haus machte aus seiner Begeisterung keinen Hehl.
Isabelle von Neumann-Cosel, tanznetz.de 16.3.2015

nach oben