CENTRO COREOGRAFICO NAZIONALE / ATERBALLETTO
REPERTOIRE
CHOREOGRAPHIE | MAURO BIGONZETTI |
MUSIK | IGOR STRAVINSKY |
KOSTÜME | KRISTOPHER MILLAR, LOIS SWANDALE |
BÜHNE UND LICHT | CARLO CERRI |
URAUFFÜHRUNG | APRIL 8, 2011 FESTSPIELHAUS BADEN-BADEN (D) |
DAUER DER VORSTELLUNG | 35 MIN |
ON STAGE | DIE GESAMTE KOMPANIE |
Mauro Bigonzettis Auseinandersetzung mit Strawinsky und dem Ballet Russes begann 2002 mit 'Les Noces' und 'Petruschka'. Dass er sich an 'Le Sacre du Printemps' erst jetzt wagt, liegt an seinem großen Respekt für diese 'wichtigste Ballettpartitur des 20. Jahrhunderts': "ich weiß, dass jeder Choreograph ein großes Risilo eingeht, der 'Sacre' machen möchte. Aber ich bin jetzt alt genug und ich denke, es ist an der zeit für mich, dieses Risiko einzugehen. ich liebe das Risiko, es ist teil unserer Arbeit. Wir brauchen die Stimulation, die Energie, die aus ihr entsteht. Ich glaube, dass 'Sacre' das beste Werk ist, etwas in einem Choreographen zu bewegen und anzuregen." Mit Assoziationen an eine Schamanin, einen Baum im Sturm und an primitive Religionen, mit den Brauntönen der Kostüme greift auch seine Choreographie auf archaische Narurbilder zurück, er stellt dabei die innere Kraft des Weiblichen in den Mittelpunkt, die den anderen Menschen Energie gibt und sie reinigt.
Die Uraufführung von 'Le Sacre du printemps' gilt bis heute als einer der größten Skandale der Theatergeschichte. Sie fand am 29. Mai 1913 im Théâtre ds Champs-Élysées in Paris statt, der Impressario Sergej Diaghilew hatte die Musik bei Igor Strawinsky für seine noch jungen Ballet Russes in Auftrag gegeben und ließ das Stück von Vaslaw Nijinsky choreographieren. Zahlreiche Augenzeugen schilderten lebhaft den Premierenabend, zum Beispiel Jean Cocteau und Igor Strawinsky selbst; sie berichteten, wie das anfängliche Gelächter in Wut, Tumult und dann in handfeste Gewalt überging, bis schließlich die Polizei gerufen werden musste. Ein 30-jähriger russischer Komponist und ein 24-jähriger russischer Ballerino schufen an diesem Abend ein Schlüsselwerk der Ballettgeschichte und der Musik des 20. Jahrhunderts.
Angela Reinhard
Koproduction: Fondazione Nazionale della Danza/Aterballetto,
Festpielhaus – Baden Baden (D) und Fondazione Teatro Comunale Modena.