CENTRO COREOGRAFICO NAZIONALE / ATERBALLETTO
REPERTOIRE
CHOREOGRAPHIE | EUGENIO SCIGLIANO |
MUSIK | K.F. ABEL, A. VIVALDI, C.P.E BACH, J. SHENK, T.HUME, M. DE SAINTE COLOMBE |
KOSTÜME | KRISTOPHER MILLAR AND LOIS SWANDALE |
LICHT | CARLO CERRI |
PREMIERE | TEATRO ROSSINI, CIVITANOVA MARCHE (MACERATA), 11 JULY 2009 |
DAUER DER VORSTELLUNG | 75 MIN |
ON STAGE | 14 TÄNZER/INNEN |
Casanova, das klingt zunächst nach Abenteuer und Verführung.
Wer sich aber näher mit seiner Person beschäftigt, wird feststellen, dass Casanova eine sehr moderne, facettenreiche Persönlichkeit ist, deren Leben urchParallelen mit der Gegenwart aufweist. Er ist der Inbegriff einer Gesellschaft am Rande des Abgrunds, eine tragische und gleichzeitig tief bewegende Figur.
Casanova war eine Person, die sich stark über ihren Körper definierte. Seine Duelle, seine Liebschaften und das aristokratische Leben, all das macht ihn zu einer inspirierenden Persönlichkeit für die Welt des Tanzes. Der Choreograph Eugenio Scigliano hat sich der Aufgabe gestellt, das Leben des venezianischen Abenteurers zu porträtieren.
Aterballetto lud Scigliano ein abendfüllendes Ballett für die Compagnie zu kreieren, das erste in seiner Karriere als Choreograph. In seiner Arbeit, die von einem eleganten und dynamischen Stil gekennzeichnet ist, formt Scigliano Casanovas Welt durch einen ausdrucksstarken und anspruchsvollen Tanz. Der junge Choreograph spielt mit der Faszination, die der Antiheld Casanova bis heute auf uns ausübt, durch sein ausschweifendes Leben und seine tiefe Einsamkeit.
Das minimalistische, aber deutlich symbolische Bühnenbild wird von einem großen Spiegel dominiert, welcher Casanova in den unterschiedlichen Episoden seines Lebens reflektiert.
Der große Spiegel gewährt dem Publikum Einblick in die intime Welt Casanovas, welcher in Erinnerungen an sein Leben voller Abenteuer und gleichzeitig voller bitterer Rückschläge schwelgt. Ausgehend von diesen Erinnerungen entwickelt sich ein zeitgenössisches Ballett, dessen rasante Szenenfolge sich bis zum Epilog zuspitzt, welcher die Anfangsszene wieder aufgreift. Dieses Mal werden gleich mehrere Casanovas vom Spiegel reflektiert. Es ist das Bild einer Welt, die sie zu verführen versuchten, ohne ein Teil von ihr zu werden.
Untermalt mit Musik aus dem 18.Jahrhundert, entsteht auf der Bühne der Rhythmus von Casanovas Zeit mit ihren Höhen und Tiefen, von denen auch das Leben des Protagonisten geprägt ist.
Das Spiel der Verführung und die galante Lebensform, wie Glücksspiel, Duelle und aristokratische Zeremonien wechseln mit der nüchternen und bitteren Einsamkeit ab, die sich auch in unserer Zeit so leicht erleben lässt.
Eine Produktion von Fondazione Nazionale della Danza/Aterballetto in Zusammenarbeit mit AMAT MARCHE – Teatro Rossini, Civitanova Marche