HESSISCHES STAATSBALLETT
REPERTOIRE
CHOREOGRAFIE | OHAD NAHARIN |
MUSIK | GRISCHA LICHTENBERGER |
LICHT | AVI YONA BUENO (BAMBI) |
BÜHNE | ZOHAR SHOEF |
KOSTÜME | ERI NAKAMURA |
STAGING | RACHAEL OSBORNE, IAN ROBINSON, NITZAN RESSLER |
URAUFFÜHRUNG | 2.6.2015, SUZANNE DELLAL CENTER TEL-AVIV - BATSHEVA DANCE COMPANY; PREMIERE HESSISCHES STAATSBALLETT - 7.10.2023, STAATSTHEATER DARMSTADT |
Um eine „letzte Arbeit“ handelt es sich bei Last Work von Choreografielegende Ohad Naharin
zum Glück nicht, doch schimmert eine Aura des Vergänglichen durch dieses energetisch-dichte Tanzstück. Ein Gefühl der Klarheit und Reflexion, wie im Zentrum eines Orkans. Unbeirrt läuft ein Mensch im Hintergrund durch die Bildszenerie. Scheinbar fliehend oder aber leichtfüßig verträumt, bewegt sich dieser Körper dabei nicht von der Stelle. 18 weitere Tänzer:innen erfüllen den Raum mit der für Naharin so charakteristischen Bewegungs-sprache: Weitausgreifende Körper und tiefe Ausfallschritte.
Bei aller Dynamik definiert sich Last Work durch eine gedämpfte Ruhe und meditative Grundspannung. Getragen wird dieses Gefühl durch die elektronischen Sounds des deutschen Musikkünstlers Grischa Lichtenberger. Beständig wiederholende Klangmuster geben dem Tanz einen Raum sich im Moment zu entfalten. Rasanten Gruppenformationen steht tänzerisch immer wieder der vereinzelte Körper gegenüber. Kontakte entstehen leicht, eher beiläufig als bewusst initiiert. Der israelische Choreograf zeigt mit Last Work eine eher ruhige, nachdenklich stimmende Welt voll starker, körperlicher Präsenz. Eine Intensität, die begeistert. Nach der hoch umjubelten Wiedereinstudierung von Sadeh21 in der Spielzeit 2018/19, kehrt Naharin nun mit diesem beeindruckenden Werk ans Hessische Staatsballett zurück.