Gauthier Dance ist ein junges dynamisches Ensemble von sechzehn vielseitigen Tänzerpersönlichkeiten unter der Leitung des Choreographen, Tänzers und Musikers Eric Gauthier. Das Repertoire der Dance Company Theaterhaus Stuttgart umfasst Werke von Gauthier selbst sowie renommierten zeitgenössischen Choreographen wie Mauro Bigonzetti, Marie Chouinard, William Forsythe, Jiří Kylián, Itzik Galili, Lightfoot/León, Hans van Manen, Ohad Naharin, Sharon Eyal/Gai Behar, Richard Siegal, Nacho Duato, Ed Wubbe, Roni Haver & Guy Weizman und Nadav Zelner. Als Artists-in-Residence sind zwei der derzeit angesagtesten Choreographen mit Gauthier Dance verbunden: Marco Goecke (seit 2019) und Hofesh Shechter (seit Sommer 2021).
Nach der Gründung im Oktober 2007 etablierte sich die Company in Rekordgeschwindigkeit als internationale Marke. Mittlerweile zählt sie zur derjenigen Handvoll deutscher Ensembles mit der intensivsten Tourneetätigkeit – national wie international. Den ersten großen Volltreffer landete Gauthier Dance im Sommer 2010 mit der Uraufführung des abendfüllenden Tanzstücks POPPEA//POPPEA von Christian Spuck. Die britische Fachzeitschrift Dance Europe listete POPPEA//POPPEA unter den weltweiten Top-Ten-Produktionen der Saison 2009/10; Spuck erhielt den Deutschen Theaterpreis DER FAUST 2011 für Choreographie. Entgegen aller statistischen Wahrscheinlichkeit ging der Deutsche Theaterpreis DER FAUST übrigens auch 2013 an ein Mitglied von Gauthier Dance: Anna Süheyla Harms in der Kategorie bester Darsteller / beste Darstellerin Tanz.
Parallel zur steigenden Reputation von Gauthier Dance hat sich die Zusammenarbeit mit internationalen Starchoreographen in den vergangenen Spielzeiten intensiviert. Nach Mauro Bigonzettis umjubelter Alice folgte im Juni 2016 die Uraufführung des dritten abendfüllenden Tanzstücks der Theaterhaus-Company: Marco Goecke erkundete zusammen mit Gauthier Dance den Mythos NIJINSKI: ein Ballett, das von Publikum und Kritik gleichermaßen gefeiert wurde und bereits als neuer Klassiker des zeitgenössischen Balletts gilt. Davon zeugen ein Premio Danza&Danza 2016 für Marco Goecke als Besten Choreographen und Rosario Guerra als Tänzer des Jahres sowie die Auszeichung als Publikumsfavorit in der Saisonumfrage der Fachzeitschrift tanz 2017.
Mit der Premiere des großen Jubiläumsprogramms BIG FAT TEN konnte die Company im März 2017 den 10. Geburtstag von Gauthier Dance am Theaterhaus Stuttgart feiern. Auch in den folgenden Spielzeiten blieb Gauthier Dance auf der internationalen Erfolgsspur, unter anderem mit dem Choreographinnen-Abend Grandes Dames, dem Duett- Programm Deuces mit acht Uraufführungen internationaler Star-Choreographen sowie Classy Classics als Eröffnung des 3. COLOURS International Dance Festival 2019. Selbst durch die Pandemie ließ sich die Company nicht dauerhauft ausbremsen. Im Sommer 2020 entsteht spontan und unter Corona-Bedingungen mit Artist-in-Residence Marco Goecke das abendfüllende Stück Lieben Sie Gerswhin?. In der Saison 2020/21 kamen sogar gleich drei spektakuläre Premieren heraus: Swan Lakes mit vier neuen zeitgenössischen Lesarten des Ballettklassikers von Marie Chouinard, Marco Goecke, Hofesh Shechter und Cayetano Soto sowie eine über die Tanzwelt hinaus stark beachtete Mutmach-Initiative: Für The Dying Swans Project schufen 16 Choreograph*innen, 16 Videograph*innen und 16 Komponist*innen je ein Solo für jedes Mitglied von Gauthier Dance – kostenlos verfügbar auf dem YouTube-Kanal des Theaterhauses sowie in der 3sat-Mediathek. Die Resonanz war überwältigend und selbst Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier tauschte sich mit Eric Gauthier in einem Live-Chat über das Projekt aus. Mittlerweile ist die Produktion als The Dying Swans Live Experience auch auf der Bühne im Theaterhaus sowie bei den Koproduktionspartnern zu erleben.
Gastspiele führten und führen die Company unter anderem nach Toronto, New York, Tel Aviv, Moskau, St. Petersburg, Monaco, Québec City, Montréal, Berlin und Chicago.
Neben weit über 100 „normalen“ Auftritten im Jahr engagiert sich die Gauthier Dance mit einem wegweisenden sozio-kulturellen Programm: Mit einem speziellen Repertoire, das sich auch für kleine Räume eignet, bringt Gauthier Dance Mobil den Tanz zu Menschen, die nicht selbst ins Theater kommen können, und besucht Einrichtungen wie Seniorenheime, Krankenhäuser oder Heime für Menschen mit Behinderungen.